Lebensdaten Johann(es) Sassenbach

J. Sassenbach um 1930
J. Sassenbach um 1930

12. Okt. 1866

geb. in Breun (heute Lindlar), Kr. Wipperfürth als Sohn des Sattlers und Gastwirts Franz Peter Sassenbach und dessen Frau Maria Catharina

 

1872-1879

Besuch der einklassigen Landschule in Süng

 

1879-1880

Besuch der zweiklassigen Volksschule in Thier

 

1880-1883

Sattlerlehre in Thier

 

1884-1886

Arbeit als Sattlergeselle, erst für drei Wochen in Köln-Deutz, dann zwei Jahre in Hoffnungsthal; Mitbegründer eines Theatervereins in Rösrath

 

1886-Frühjahr 1889

"Handwerksburschen-Zeit": Wanderschaft über Bonn, Koblenz, Mainz, Frankfurt a. M., Fulda, Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Naumburg, Halle, Wittenberg nach Schweinitz, dort 11 Monate Arbeit, Mitbegründer und Leiter des Theatervereins „Eintracht“, Mitte 1887 Fortsetzung der Wanderung über Berlin, Spandau, Perleberg, Lübeck, Hamburg nach Bremen, dort Arbeit als Sattler, sowie Mitbegründer und Vorsitzender eines kurzlebigen Sattlervereins, Eintritt in einen katholischen Gesellenverein, Fortsetzung der Wanderung nach Hannover, dort wiederum Arbeit, Teilnahme an Kursen des (bürgerlichen) Arbeiterbildungsvereins, Mitbegründer der Hannoverschen Zahlstelle der Zentralkrankenkasse der Sattler, Anfang 1888 nach Elberfeld-Barmen, im Frühjahr für drei Monate in Offenbach a. M., danach über Aschaffenburg und Nürnberg nach München, Arbeit wie in Barmen als Militärsattler, Anfang September Weiterwanderung über Starnberg, Füssen, Freudenstadt, Lindau, Friedrichshafen, Konstanz, Wintherthur, Schaffhausen, Zürich, Zug, Einsiedeln, Küssnacht, Luzern, Meiringen, Interlaken, Thun, Bern, Freiburg, Lausanne, Genf, Aix-les-Bains, Chambéry, Grenoble, Nizza, Monaco, San Remo, Genua, Pavia, Mailand, Verona, Padua, Venedig, Triest, Wien, Prag, Chemnitz, Dresden, Meissen, Oschatz, dort drei Monate Arbeit, anschließend Arbeitsstelle in Krefeld

 

Frühjahr 1889

Arbeitsaufnahme in Köln-Deutz, Eintritt in den Freidenkerverein, Anschluss an die organisierte Sozialdemokratie

 

Nov. 1889

Mitbegründer einer Zahlstelle des Allgemeinen Deutschen Sattlervereins in Köln

 

Sept. 1890

nach mehrmonatiger Wanderschaft Übersiedlung nach Berlin

 

Jan. 1891-1895

Vorstandsmitglied der Berliner Sattler-Genossenschaft

 

Jan. 1891-April 1906

Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Sattlervereins (ab 1894: Verband der Sattler, Tapezierer u. Berufsgenossen, ab 1900: Verband der Sattler u. Berufsgen.)

 

Okt. 1891-April 1903

Redakteur der „Allgemeinen deutschen Sattler-Zeitung“ (ab 1892: Sattler- und Tapezierer-Zeitung, ab 1900: Sattler-Zeitung)

 

Okt. 1891-Jan. 1923

Verleger und Buchhändler

 

Jan. 1895-Sept.1896

Redakteur des „Sozialistischen Akademikers“

 

Okt. 1895

Organisierung und Leitung des ersten „Kongresses deutscher sozialistischer Akademiker“

 

Dez. 1895-Febr. 1896

Verbüßung einer zweimonatigen Gefängnisstrafe wegen Pressvergehens („Aufreizung zum Klassenhass“)

 

Juli 1896-März 1900

Vorsitzender, später Vertrauensmann des neu gegründeten „Sozialdemokratischen Vereins für den 5. Berliner Wahlkreis“

 

Okt. 1896-März 1898

Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift „Neuland“ (zusammen mit Franz Philips), einer Monatsschrift für Politik, Wissenschaft, Literatur und Kunst

 

1897

Mitbegründer des ersten Berliner Kabaretts

 

Jan. 1898-Jan. 1923

Geschäftsführer der Gewerkschaftshaus-Gesellschaft mbH in Berlin

 

Juni 1898

erfolglose Kandidatur im Reichstagswahlkreis Potsdam II (Ost-Prignitz)

 

Okt. 1898

Delegierter auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei in Stuttgart

 

Juni 1902-Juli 1919

Mitglied der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands

 

Juni 1903

erneute erfolglose Kandidatur im Reichstagswahlkreis Potsdam II

 

Juli 1903

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der dritten Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Dublin

 

März 1904

von der Generalkommission einberufener Allgemeiner Heimarbeiterschutzkongress im Berliner Gewerkschaftshaus

 

Apr.-Juni 1904

mehrwöchige Reise durch Italien ("große Italienreise")

 

Juni 1905

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 3. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Amsterdam

 

Juli 1905-Frühjahr 1906

Mitglied des vom Büro für Sozialpolitik und den freienGewerkschaften beschickten Kuratoriums für die Vorbereitung einer Heimarbeitsausstellung (Jan.-Febr. 1906); zusammen mit Ernst Francke Vorsitzender des geschäftsführenden Ausschusses

 

Jan. 1906-1914

Leiter der zentralen Gewerkschaftsschule

 

Jan. 1906-Mai 1915

Berliner Stadtverordneter

 

Apr. 1906-Juni 1909

2. Vorsitzender des Verbandes der Sattler

 

Apr. 1906-Aug. 1921

Sekretär der Internationalen Vereinigung der Sattler und verw. Berufsgenossen

 

Sept. 1907

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 4. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Kristiania (Norwegen)

 

Sept. 1908

Organisierung der deutsch-englischen Friedenskundgebung in Berlin

 

Jan. 1909- 1918

Stellvertr. Vorsitzender der Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands

 

Juli 1909-Juni 1913

Schriftführer der Freien Volksbühne Berlin

 

Aug. 1909

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 4. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Paris

 

Juli 1910-1919

Leiter der Zentralstelle für Gewerkschaftshäuser bei der Generalkommission der Gewerkschaften

 

Okt. 1910

Teilnahme am französischen Gewerkschaftskongress in Toulouse

 

Herbst 1910-Frühjahr 1911

Mitglied des Aktionsausschusses zur Vorbereitung und Durchführung des Heimarbeitertages im Januar 1911

 

Juli 1911

Teilnahme an der Jahreskonferenz der General Federation of Trade-Unions in Dundee

 

Aug. 1911

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 5. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Budapest

 

Sept. 1912

Teilnahme an einem französischen Gewerkschaftskongress in Le Havre

 

1912-1917

Mitglied des aus Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei und der freien Gewerkschaften bestehenden Berliner Bildungsausschusses

 

Sept. 1913

Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 8. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Zürich

 

April/Mai 1914

Aufenthalt am Ruskin College in Oxford

 

Mai 1915-Sept. 1920

unbesoldeter Stadtrat in Berlin

 

1915-1923

Stellvertretender Vorsitzender der Berliner Ortsgruppe der Gesellschaft für soziale Reform

 

Dez. 1916

Teilnahme an der ersten deutschen Gewerkschaftskonferenz mit Vertretern „aller Gruppen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten“

 

Juni 1917

Teilnahme an der internationalen Gewerkschaftskonferenz und an der sogenannten Friedenskonferenz, beide in Stockholm

 

Juli 1917

Teilnahme am dänischen Gewerkschaftskongress in Kopenhagen

 

Okt. 1917

Teilnahme am norwegischen Gewerkschaftskongress in Oslo und an der internationalen Gewerkschaftskonferenz (IGB) in Bern

 

April 1918

Teilnahme an der von der Gesellschaft für soziale Reform veranstalteten großen Kundgebung in Berlin

 

Juli 1918

Teilnahme am holländischen Gewerkschaftskongress in Amsterdam

 

9. Nov.-Dez. 1918

Vorsitzender des "Volksausschusses zum Schutz der gemeinnützigen Einrichtungen von Groß-Berlin"

 

Febr. 1919

Teilnahme an der Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Bern

 

April 1919

Teilnahme am dänischen Gewerkschaftskongress in Kopenhagen

 

Juli 1919-Juni 1923

Mitglied des Vorstandes des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (Beisitzer)

 

Ende Juli/Anf. Aug. 1919

Teilnahme am Internationalen Gewerkschaftskongressin Amsterdam, einschl. Vorkonferenz

 

Jan. 1920-Jan.1923

Vorsitzender der Volkshochschule Groß-Berlin

 

März-Dez. 1920

Sozialattaché an der deutschen Botschaft in Rom ("Sozialsachverständiger bei der Deutschen Kommission für Italien")

 

Febr. 1921-Juni 1922

mehrere Reisen als "Sozialsachverständiger" und Sonderbotschafter des Auswärtigen Amtes nach Rom, Brüssel und nach England

 

März 1921-1923

Vorsitzender des aus Vertretern des ADGB, des Verbandes der Arbeiterjugendvereine (MSPD) und der Sozialistischen Proletarier-Jugend (USPD) bestehenden Reichsausschusses der Arbeiterjugendorganisationen (Rajo)

 

Jan. 1923

Umzug nach Amsterdam

 

Febr. 1923-1927

Sekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes („Amsterdamer Internationale“)

 

1927-Jan. 1931

Generalsekretär des IGB

 

1930-1931

unter der Leitung von Ludwig Heyde zusammen mit Anton Erkelenz, Lord Passfield, Adam Stegerwald und Albert Thomas Herausgeber des Internationalen Handwörterbuchs des Gewerkschaftswesens

 

Mai 1931

Umzug nach Frankfurt am Main

 

7. Mai 1934

Verhaftung wegen angeblicher „staatsfeindlicher Handlungen“ (Freilassung nach 24 Stunden)

 

15. Mai 1934

Verhaftung wegen des "Verdachts zur Vorbereitung zum Hochverrat" mit anschließender Untersuchungshaft

 

1. Juni 1934

Haftentlassung, danach Einstellung des Verfahrens

 

19.11.1940

gest. in Frankfurt am Main