12. Okt. 1866
geb. in Breun (heute Lindlar), Kr. Wipperfürth als Sohn des Sattlers und Gastwirts Franz Peter Sassenbach und dessen Frau Maria Catharina
1872-1879
Besuch der einklassigen Landschule in Süng
1879-1880
Besuch der zweiklassigen Volksschule in Thier
1880-1883
Sattlerlehre in Thier
1884-1886
Arbeit als Sattlergeselle, erst für drei Wochen in Köln-Deutz, dann zwei Jahre in Hoffnungsthal; Mitbegründer eines Theatervereins in Rösrath
1886-Frühjahr 1889
"Handwerksburschen-Zeit": Wanderschaft über Bonn, Koblenz, Mainz, Frankfurt a. M., Fulda, Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Naumburg, Halle, Wittenberg nach Schweinitz, dort 11 Monate Arbeit, Mitbegründer und Leiter des Theatervereins „Eintracht“, Mitte 1887 Fortsetzung der Wanderung über Berlin, Spandau, Perleberg, Lübeck, Hamburg nach Bremen, dort Arbeit als Sattler, sowie Mitbegründer und Vorsitzender eines kurzlebigen Sattlervereins, Eintritt in einen katholischen Gesellenverein, Fortsetzung der Wanderung nach Hannover, dort wiederum Arbeit, Teilnahme an Kursen des (bürgerlichen) Arbeiterbildungsvereins, Mitbegründer der Hannoverschen Zahlstelle der Zentralkrankenkasse der Sattler, Anfang 1888 nach Elberfeld-Barmen, im Frühjahr für drei Monate in Offenbach a. M., danach über Aschaffenburg und Nürnberg nach München, Arbeit wie in Barmen als Militärsattler, Anfang September Weiterwanderung über Starnberg, Füssen, Freudenstadt, Lindau, Friedrichshafen, Konstanz, Wintherthur, Schaffhausen, Zürich, Zug, Einsiedeln, Küssnacht, Luzern, Meiringen, Interlaken, Thun, Bern, Freiburg, Lausanne, Genf, Aix-les-Bains, Chambéry, Grenoble, Nizza, Monaco, San Remo, Genua, Pavia, Mailand, Verona, Padua, Venedig, Triest, Wien, Prag, Chemnitz, Dresden, Meissen, Oschatz, dort drei Monate Arbeit, anschließend Arbeitsstelle in Krefeld
Frühjahr 1889
Arbeitsaufnahme in Köln-Deutz, Eintritt in den Freidenkerverein, Anschluss an die organisierte Sozialdemokratie
Nov. 1889
Mitbegründer einer Zahlstelle des Allgemeinen Deutschen Sattlervereins in Köln
Sept. 1890
nach mehrmonatiger Wanderschaft Übersiedlung nach Berlin
Jan. 1891-1895
Vorstandsmitglied der Berliner Sattler-Genossenschaft
Jan. 1891-April 1906
Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Sattlervereins (ab 1894: Verband der Sattler, Tapezierer u. Berufsgenossen, ab 1900: Verband der Sattler u. Berufsgen.)
Okt. 1891-April 1903
Redakteur der „Allgemeinen deutschen Sattler-Zeitung“ (ab 1892: Sattler- und Tapezierer-Zeitung, ab 1900: Sattler-Zeitung)
Okt. 1891-Jan. 1923
Verleger und Buchhändler
Jan. 1895-Sept.1896
Redakteur des „Sozialistischen Akademikers“
Okt. 1895
Organisierung und Leitung des ersten „Kongresses deutscher sozialistischer Akademiker“
Dez. 1895-Febr. 1896
Verbüßung einer zweimonatigen Gefängnisstrafe wegen Pressvergehens („Aufreizung zum Klassenhass“)
Juli 1896-März 1900
Vorsitzender, später Vertrauensmann des neu gegründeten „Sozialdemokratischen Vereins für den 5. Berliner Wahlkreis“
Okt. 1896-März 1898
Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift „Neuland“ (zusammen mit Franz Philips), einer Monatsschrift für Politik, Wissenschaft, Literatur und Kunst
1897
Mitbegründer des ersten Berliner Kabaretts
Jan. 1898-Jan. 1923
Geschäftsführer der Gewerkschaftshaus-Gesellschaft mbH in Berlin
Juni 1898
erfolglose Kandidatur im Reichstagswahlkreis Potsdam II (Ost-Prignitz)
Okt. 1898
Delegierter auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei in Stuttgart
Juni 1902-Juli 1919
Mitglied der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands
Juni 1903
erneute erfolglose Kandidatur im Reichstagswahlkreis Potsdam II
Juli 1903
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der dritten Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Dublin
März 1904
von der Generalkommission einberufener Allgemeiner Heimarbeiterschutzkongress im Berliner Gewerkschaftshaus
Apr.-Juni 1904
mehrwöchige Reise durch Italien ("große Italienreise")
Juni 1905
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 3. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Amsterdam
Juli 1905-Frühjahr 1906
Mitglied des vom Büro für Sozialpolitik und den freienGewerkschaften beschickten Kuratoriums für die Vorbereitung einer Heimarbeitsausstellung (Jan.-Febr. 1906); zusammen mit Ernst Francke Vorsitzender des geschäftsführenden Ausschusses
Jan. 1906-1914
Leiter der zentralen Gewerkschaftsschule
Jan. 1906-Mai 1915
Berliner Stadtverordneter
Apr. 1906-Juni 1909
2. Vorsitzender des Verbandes der Sattler
Apr. 1906-Aug. 1921
Sekretär der Internationalen Vereinigung der Sattler und verw. Berufsgenossen
Sept. 1907
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 4. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Kristiania (Norwegen)
Sept. 1908
Organisierung der deutsch-englischen Friedenskundgebung in Berlin
Jan. 1909- 1918
Stellvertr. Vorsitzender der Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands
Juli 1909-Juni 1913
Schriftführer der Freien Volksbühne Berlin
Aug. 1909
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 4. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Paris
Juli 1910-1919
Leiter der Zentralstelle für Gewerkschaftshäuser bei der Generalkommission der Gewerkschaften
Okt. 1910
Teilnahme am französischen Gewerkschaftskongress in Toulouse
Herbst 1910-Frühjahr 1911
Mitglied des Aktionsausschusses zur Vorbereitung und Durchführung des Heimarbeitertages im Januar 1911
Juli 1911
Teilnahme an der Jahreskonferenz der General Federation of Trade-Unions in Dundee
Aug. 1911
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 5. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Budapest
Sept. 1912
Teilnahme an einem französischen Gewerkschaftskongress in Le Havre
1912-1917
Mitglied des aus Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei und der freien Gewerkschaften bestehenden Berliner Bildungsausschusses
Sept. 1913
Vertreter der deutschen Gewerkschaften auf der 8. Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Zürich
April/Mai 1914
Aufenthalt am Ruskin College in Oxford
Mai 1915-Sept. 1920
unbesoldeter Stadtrat in Berlin
1915-1923
Stellvertretender Vorsitzender der Berliner Ortsgruppe der Gesellschaft für soziale Reform
Dez. 1916
Teilnahme an der ersten deutschen Gewerkschaftskonferenz mit Vertretern „aller Gruppen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten“
Juni 1917
Teilnahme an der internationalen Gewerkschaftskonferenz und an der sogenannten Friedenskonferenz, beide in Stockholm
Juli 1917
Teilnahme am dänischen Gewerkschaftskongress in Kopenhagen
Okt. 1917
Teilnahme am norwegischen Gewerkschaftskongress in Oslo und an der internationalen Gewerkschaftskonferenz (IGB) in Bern
April 1918
Teilnahme an der von der Gesellschaft für soziale Reform veranstalteten großen Kundgebung in Berlin
Juli 1918
Teilnahme am holländischen Gewerkschaftskongress in Amsterdam
9. Nov.-Dez. 1918
Vorsitzender des "Volksausschusses zum Schutz der gemeinnützigen Einrichtungen von Groß-Berlin"
Febr. 1919
Teilnahme an der Internationalen Gewerkschaftskonferenz in Bern
April 1919
Teilnahme am dänischen Gewerkschaftskongress in Kopenhagen
Juli 1919-Juni 1923
Mitglied des Vorstandes des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (Beisitzer)
Ende Juli/Anf. Aug. 1919
Teilnahme am Internationalen Gewerkschaftskongressin Amsterdam, einschl. Vorkonferenz
Jan. 1920-Jan.1923
Vorsitzender der Volkshochschule Groß-Berlin
März-Dez. 1920
Sozialattaché an der deutschen Botschaft in Rom ("Sozialsachverständiger bei der Deutschen Kommission für Italien")
Febr. 1921-Juni 1922
mehrere Reisen als "Sozialsachverständiger" und Sonderbotschafter des Auswärtigen Amtes nach Rom, Brüssel und nach England
März 1921-1923
Vorsitzender des aus Vertretern des ADGB, des Verbandes der Arbeiterjugendvereine (MSPD) und der Sozialistischen Proletarier-Jugend (USPD) bestehenden Reichsausschusses der Arbeiterjugendorganisationen (Rajo)
Jan. 1923
Umzug nach Amsterdam
Febr. 1923-1927
Sekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes („Amsterdamer Internationale“)
1927-Jan. 1931
Generalsekretär des IGB
1930-1931
unter der Leitung von Ludwig Heyde zusammen mit Anton Erkelenz, Lord Passfield, Adam Stegerwald und Albert Thomas Herausgeber des Internationalen Handwörterbuchs des Gewerkschaftswesens
Mai 1931
Umzug nach Frankfurt am Main
7. Mai 1934
Verhaftung wegen angeblicher „staatsfeindlicher Handlungen“ (Freilassung nach 24 Stunden)
15. Mai 1934
Verhaftung wegen des "Verdachts zur Vorbereitung zum Hochverrat" mit anschließender Untersuchungshaft
1. Juni 1934
Haftentlassung, danach Einstellung des Verfahrens
19.11.1940
gest. in Frankfurt am Main